14.04.2025
Peers im Bergrettungsdienst Kärnten
Pilotprojekt Peersausbildung erfolgreich abgeschlossen
Am 12. April 2025 haben die ersten 18 Peers der Kärntner Bergrettung ihre mehr als 60-stündige Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.
Auch wenn wir als Bergretter auf alle möglichen Szenarien technisch und medizinisch gut vorbereitet sind, können wir in Einsätzen mitunter emotional an unsere Grenzen stoßen. Wie können wir in diesem Fall aufgefangen werden?
Ein Weg heißt: Peer
Besonders belastende Ereignisse können sein:
• Länger dauernde Einsätze unter gefährlichen Bedingungen
• Einsätze bei denen das / die Opfer den Rettern bekannt sind / Kameraden
• (Erfolglose) Reanimationen / Einsätze mit mehreren Verletzten / Toten
• Einsätze bei denen Kinder / Jugendliche betroffen sind
• Einsätze bei Suizid
• Großflächiges Einsatzgeschehen / Starkes Medieninteresse
Nach solchen belastenden Einsätzen kann es zu vielfältigen emotionalen und körperlichen Reaktionen kommen.
Peers unterstützen ihre Kameradinnen und Kameraden bei der Verarbeitung des Erlebten. Dies geschieht einerseits durch Gruppengespräche direkt nach dem Einsatz, andererseits durch persönliche Gespräche, die freiwillig in ungestörtem Umfeld stattfinden. Damit ergibt sich die Möglichkeit, anonym und vertraulich über das Erlebte zu reden und wirksame Bewältigungsstrategien zu finden.
Peers können bei Bedarf auch Angehörigen nach traumatischen Ereignissen zur Seite stehen und in den Ortsstellen Schulungen zu Themen wie Stressbelastung und Stressbewältigung sowie Psychische Erste Hilfe anbieten.
Von nun an haben wir auch in Kärnten in mehreren Ortsstellen aktive Peers, die für Gespräche bereit stehen. Somit können wir nicht nur die professionelle und kompetente Rettungs- und Bergetätigkeit durch unsere Einsatzkräfte gewährleisten, sondern darüber hinaus im Bedarfsfall auch eine fachlich fundierte psychologische Betreuung anbieten.
Photo:
Die frischgebackenen Peers mit ihren Ausbildnern Dr. Hans Kirschner (Bergrettung Salzburg) und DDr. Ulley Rolles (Landesreferentin Peers in Kärnten) sowie Landesarzt Dr. Roland Rauter (links) und Landesleiter Ing. Hannes Gütler (4. von links)