Organisation

Ortsstelle Bad Eisenkappel

Die Berge sind ein fester Bestandteil der Kärntner Landschaft und der Kärntner Seele. Die majestätische Alpinlandschaft unseres Bundeslandes übt schon seit jeher eine große Anziehungskraft auf die Menschen aus, auf Einheimische wie auch auf Gäste. Ein Ausflug in die alpinen Regionen von Kärnten ist gesund für Körper und Geist. Doch dort oben, in der Höhe und im unwirtlichen Gelände, kann schneller etwas passieren, als man für möglich hält.

Ob bei der hochalpinen Gratwanderung am Großglockner, beim Wandern in den Mölltaler Asten, beim Klettern in einem der vielen schönen Naturklettergärten des Landes oder bei moderneren Sportarten wie dem Canyoning: Die ehrenamtlichen Helfer der Österreichischen Bergrettung Kärnten sind für jede Herausforderung bestens ausgebildet.

Geschichte

Der Österreichische Bergrettungsdienst ist die älteste alpine Rettungsorganisation der Welt. Als für die Gründung maßgeblich verantwortlich gilt heute ein Lawinenunglück, das am 8. März 1896 über den Reistalersteig auf der Rax in Niederösterreich hereinbrach. Drei Bergsteiger (Josef Pfannl, Max Schottik und Fritz Wannieck ) wurden dabei verschüttet und konnten erst Tage später tot geborgen werden.

Das Unglück erregte großes Aufsehen in der Bevölkerung, woraufhin Delegierte von zuständigen Klubs und Vereinen sich an einen Tisch setzten, um eine eigens ausgebildete Rettungsgruppe ins Leben zu rufen. Der „Alpine Rettungsausschuss Wien“ war der erste seiner Art. In den folgenden Jahren sollten viele ähnliche Gruppen in den Bundesländern – aber auch in Deutschland – gegründet werden. Seinen heutigen Namen bekam der Bergrettungsdienst allerdings erst bei der Neugründung im Jahre 1946.

Seit dem ersten Einsatz vor fast 120 Jahren ist die Bergrettung ein wichtiger Bestandteil der alpinen Gemeinschaft. Am deutlichsten wird dies bei den vielen Informationsveranstaltungen, die jedes Jahr abgehalten werden. Hier gibt die Bergrettung ihr mühsam erarbeitetes Wissen an interessierte Berg-Anfänger und Profis weiter. Denn dieses Wissen hilft, Unfälle schon im Voraus zu vermeiden.

Die Aufgaben der BergretterInnen

Der Österreichische Bergrettungsdienst – kurz ÖBRD bezeichnet – ist eine gesetzlich anerkannte Hilfs- und Rettungsorganisation und aus dem Bemühen entstanden, im unwegsamen, insbesondere alpinen Gelände Hilfe zu leisten. Er ist bestrebt, durch seine nationalen und internationalen Tätigkeiten, menschliches Leiden jederzeit zu verhüten sowie Leben und Gesundheit zu schützen. Er ist unabhängig, leistet freiwillige Hilfe und ist nicht auf Gewinn ausgerichtet.

Zweck des Österreichischen Bergrettungsdienstes ist es, insbesondere im unwegsamen, alpinen Gelände Verunglückten, Vermissten oder sonst in Not Geratenen zu helfen, sie zu versorgen, zu bergen, zu retten und Präventivwissen weiterzugeben.

Dies wird oft gemeinsam mit anderen Organisationen, wie der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei, der Feuerwehr, dem Roten Kreuz oder dem Bundesheer abgewickelt werde. Trotz eigen­ständiger Strukturen werden Zusammenarbeit und Kooperation groß geschrieben.

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Bad Eisenkappel

Einsatzgebiet: 978,36 km2
Ortstellenleiter: Dr. Gernot Koboltschnig
Telefon: +43 676 83 141 880
E-Mail: bad-eisenkappel@bergrettung-kaernten.at
Webseite: bergrettung-kaernten.at/eisenkappel

Gernot Koboltschnig

Gernot
Koboltschnig

Michael Tschas

Michael
Tschas

Ortsstellenleiter-Stellvertreter, Ausbildungsleiter-Stellvertreter, BRIS Redakteur, Schriftführer

tschasm@gmx.at

Hannes Gütler

Hannes
Gütler

 MitgliedFunktion
Georg FiegerGeorg Fieger Ausbildungsleiter-Stellvertreter
weissenegg@icloud.com
Fritz KlauraFritz Klaura Einsatzleiter-Stellvertreter
fritz@klaura.at
Viktor HussViktor Huss Funkreferent
viktor.huss@aon.at
Gerhard PototschnigGerhard Pototschnig Fahrzeugwart
gerhard.pototschnig@gmx.at
Christian WritzlChristian Writzl Fahrzeugwart-Stellvertreter
chriswr149@gmail.com
Gert HofmanGert Hofman Einsatzleiter-Stellvertreter, GPS-Wart, BRIS Redakteur, Kassaprüfer
gert.hofman@aon.at
Patrick KrebsPatrick Krebs Ausbildungsleiter, BRIS Redakteur
zimmerei.pk@gmail.com
Vinzenz EderVinzenz Eder GPS-Wart, Kassier
vinzenz.eder@gmail.com
Manuel BehrManuel Behr Kassaprüfer
manuelbehr311094@gmail.com
Peter Ludwig SmertnigPeter Ludwig Smertnig Materialwart
psmertni@gmail.com
Josef DeutschJosef Deutsch Ortsstellenarzt
sepp.deutsch@gmx.at
Hannes GütlerHannes Gütler BRIS Redakteur
hannes.guetler@bergrettung-kaernten.at
Bernd Walter BrandstätterBernd Walter Brandstätter Materialwart-Stellvertreter
bernd.brandstaetter1@gmx.at
Markus WesenschegMarkus Wesenscheg Ortsstellenleiter-Stellvertreter, Einsatzleiter, BRIS Redakteur, Sanitätswart
mawe001@gmail.com

Unsere Mitglieder

Bergretter werden

Die Kurse sind die technische Grundlage eines jeden Bergretters und zählen zur Basisausbildung. Jeder aktive Bergretter hat sie absolviert. Zu beachten ist, dass der Abschluss eines "grossen" Erste-Hilfe-Kurses (mindestens 16 Stunden) eine Voraussetzung ist, um überhaupt in das weitere Ausbildungsprogramm einzusteigen.

Menschen helfen, Bergretter werden

Chronik der Ortsstelle

Gründung
Der aufkommende Bergtourismus nach dem Ende des 2. Weltkrieges machte die Einrichtung einer alpinen Rettungsorganisation auch im Bereich der östlichen Karawanken notwendig. Rund um den ersten Ortsstellenleiter, Siegfried Wollautschnig, formierte sich im Spätsommer 1950 eine Gruppe von elf jungen Bergsteigern, die den ehrenamtlichen Rettungsdienst in Bad Eisenkappel durchführen wollten. In den ersten Jahren der Ortsstelle waren die Bergretter immer wieder auf die Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen. Es waren aber nicht nur Geldspenden, welche die Bergrettung da bekam. Unser langjähriges Bergrettungsmitglied Johann „Johnny“ Drescher war beruflich als Mechaniker und Kraftfahrer bei der Forstverwaltung Thurn beschäftigt und durfte so seinen Dienstwagen, einen Jeep Geländewagen, auch als Einsatzfahrzeug für die Bergrettung einsetzen. Material und Verletzte konnten so zum und vom Berg transportiert werden. 

Eisenkappler Hütte
Die Gründung der Ortsstelle ist auch sehr eng mit der Erbauung der Eisenkappler Hütte auf dem Hochobir verbunden, die von der jungen Ortsstelle 1952 begonnen wurde. Es sollte ein Außenlager für die Bergretter werden, da die meisten Rettungseinsätze zu dieser Zeit am Hochobir zu verzeichnen waren. Jedoch hatte die Eisenkappler Hütte der Ortsstelle nicht den erhofften Erfolg gebracht. Immer mehr wurde aus der Hütte ein touristisches Ziel, welches sich zu betreuen für Bergretter schwierig gestaltete. Auf Grund schlechter Erfahrungen, unter anderem mit Hüttenpächtern und damit verbundenen finanziellen Engpässen, wurde die Hütte 1958 an den Österreichischen Touristenklub verkauft, bei dem sie bis heute gut aufgehoben ist. Von 1961 bis 1965 leitete dann Jakob Wastler die Geschicke der jungen Ortsstelle. Dann wurde es für eine Zeit lang ruhiger um die Ortsstelle Bad Eisenkappel. 

Reaktivierung
Die Hilferufe der Menschen, die in eine alpine Notlage geraten waren, gaben der Bergrettung ihren nötigen Antrieb und die Notwendigkeit, sich wieder zu organisieren. Der Initiative des neuen Ortsstellenleiters, Ferdinand Kovacic, und seines Stellvertreters und späteren Nachfolgers, Christian Koschlak, war es zu verdanken, dass die Ortsstelle 1976 wieder aktiviert wurde. Ferdinand Kovacic leitete die Ortsstelle bis 1992. In dieser Zeit fand eine grundsätzliche Erneuerung sowohl hinsichtlich der Ausrüstung als auch der personellen Besetzung statt. Aus einer örtlichen Bergrettung wurde eine regionale Bergrettungsorganisation für den gesamten Bezirk Völkermarkt (13 Gemeinden auf einer Fläche von 978 km²) aufgebaut. 

Ein Einsatz bleibt in Erinnerung
Über die Einsätze gibt es auf Grund der dramatischen Umstände oder der großen technischen Herausforderung viel zu berichten, aber ein spektakulärer Einsatz blieb vielen in Erinnerung. Dieser ereignete sich zu den Pfingstfeiertagen Ende der 70er Jahre. Ein Rauchfangkehrer aus dem Jauntal kletterte in den Hochobirhöhlen entlang einer selbstgebauten Strickleiter einen Schacht nach unten. Am Untergrund angelangt, ließ er die Strickleiter aus und rechnete nicht mit der Seildehnung, die am unteren Ende der Strickleiter schon besonders groß war. Das elastische Seil verkürzte sich wieder auf die ursprüngliche Länge. Somit konnte der Höhlenkletterer die Strickleiter nicht mehr erreichen und war im 25 Meter tiefen Naturschacht gefangen. Verzweifelt suchte er nach einem anderen Weg entlang eines kleinen Wasserstromes nach draußen. In einer gemeinsamen Rettungsaktion mit Höhlenrettern konnte der Kletterer erst nach zwei Tagen feucht-kalter Umgebung gefunden und geborgen werden. Für die Bergretter war damals der Einsatz Untertage etwas völlig Neues. 

Einsatzfahrzeuge
Die Ortsstelle Bad Eisenkappel musste mit der Zeit versuchen, sich an die großräumlichen Gegebenheiten des Einsatzgebietes anzupassen. So wurde im Jahr 2002 ein gebrauchter VW Bus, der zuvor als Rettungswagen beim Roten Kreuz im Dienste stand, angekauft. Nachdem dieser Wagen ausgedient hatte, musste wieder ein Wagen angeschafft werden. Heute freuen sich die Bad Eisenkappler Bergretter über einen nagelneuen Einsatzwagen, den sie im Herbst 2009 bekommen haben. 

Aufgaben - Kooperation
Mittlerweile ist die Ortsstelle Bad Eisenkappel auf 40 Mitglieder angewachsen. Drei engagierte Lawinen- und Suchhundeführer komplettieren diese Mannschaft, die vor allem für Einsätze im felsigen Gebiet der Karawanken gut gerüstet ist. Der zunehmende Klettertourismus in Bad Eisenkappel, wo es einen groß angelegten Klettergarten mit mehreren Sektoren, den Türkenkopf Klettersteig (Schwierigkeitsgrad D/E), den neu errichteten und nach unseren verstorbenen Ortsstellenleiter Christian Koschlak benannten Klettersteig (Schwierigkeitsgrad C, Var.C/D) einen Übungsklettersteig sowie eine Mehrseillängentour gibt, verlangt, dass die Bergretter für schwierige Rettungsaktionen im Fels ausgebildet sind. 

Das Einsatzgebiet hat sich durch den Klettersteig am Griffner Schlossberg (Schwierigkeitsgrad E) verstärkt in den nördlichen Teil unseres Einsatzgebietes verlagert.

Was zur Tradition der Bergrettung im südlichsten Zipfel Österreichs gehört, ist die Kooperation mit der Nachbarorganisation in Slowenien. Schon zu Zeiten, als das Land im Süden Kärntens noch Jugoslawien hieß, veranstaltete man gemeinsame Übungen, für die auch Sondergenehmigungen für den damals schwierigen Grenzübertritt im alpine Gelände eingeholt wurden. Heute, mit Slowenien als EU-Mitglied, ist das deutlich einfacher und man trifft sich deshalb zumindest einmal im Jahr für die eine oder andere Gemeinsame Übung. Dies kommt der Kooperation bei gar nicht so seltenen Einsätzen im Grenzgebiet zu Gute.

Förderer werden

Die über 1.000 aktiven Mitglieder der Kärntner Bergrettung machen ihre Arbeit ehrenamtlich. Das reicht vom Landesleiter, die Fachreferenten und über mehrere Ebenen bis hin zum Ortsstellenleiter und seinen Mitarbeitern.

Alle Informationen zur Förderer-Mitgliedschaft

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

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