(Stand Sept 23)
Geschichte
Das Einsatzgebiet unserer Ortsstelle zieht sich über die ca. 974 km² des Lavanttales, welches sich in Nord-Süd Ausrichtung im Osten von Kärnten erstreckt. Umgeben von der Steiermark und Slowenien, wird es im Osten durch den beeindruckenden Höhenzug der Koralpe begrenzt. Im Norden bilden Pack und Hebalpe und im Süden die Soboth die Grenze. Im Westen schließt sich die Saualpe an, die im Norden in den Zirbitzkogel übergeht und im Süden mit Brenner, Griffnerberg und den St.Pauler Bergen zur Drau hin abschließt. Unser Einsatzgebiet bietet zahlreiche Wanderwege und Klettergärten. Dazu zählen unter anderem der Offnerfelsen in Reichenfels, der Hochseilpark beim Gasthof Hochegger am Klippitztörl, die Klettergärten in Eitweg und am Rabensteiner in St. Paul sowie in Lavamünd.
Im Jahre 1972 wurde unsere Ortsstelle, zunächst noch als Außenstelle der Ortsstelle Klagenfurt, vom damaligen Eitweger Bürgermeister, Hannes Schweiger, gegründet. Zu dieser Zeit lag der Fokus des Einsatzgebietes sowohl im Sommer als auch im Winter noch auf dem touristischen Schwerpunkt im Tal, der Koralpe. Erst im Jahre 1973, als wir zur „Bergrettungsortstelle Eitweg“ und somit einer eigenständigen Ortsstelle wurden, übernahm Hannes Schweiger, nunmehr Vizebürgermeister der Stadtgemeinde St. Andrä, als erster Ortsstellenleiter das gesamte Lavanttal als Einsatzgebiet. Anfangs umfasste dieses lediglich sieben Gemeinden. Nachdem 1991 St. Georgen und 1997 FrantschachSt. Gertraud hinzukamen, wuchs das Gebiet auf die heutigen neun Gemeinden an.
Im Gründungsjahr übergab der damalige Landesleiter Dr. Kurt Dellisch der Ortsstelle ein Funkgerät, und stellte somit eine erste Verbindungsmöglichkeit für die Bergretter zum Roten Kreuz her. Dadurch konnte der Abtransport von Verletzten besser und schneller abgewickelt werden. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Ortsstelle stetig weiter und das Aufgabengebiet wuchs kontinuierlich an. Die fortlaufende Aus- und Weiterbildung unserer Mitglieder ermöglichte die Bewältigung immer größerer Herausforderungen. Neben Einsätzen auf der Skipiste und den häufigeren Bergunfällen wie Stürzen, Erschöpfungszuständen, Verirrungen oder medizinischen Notfällen in unwegsamen Gelände, gehören mittlerweile auch andere Einsätze zu unserem Aufgabengebiet. So kam es in den letzten Jahren verstärkt zu Katastropheneinsätzen, Einsätzen bei Forstunfällen, Paragleiterbergungen, Tierrettungen und technischen Einsätzen. Die Anzahl der Einsätze stieg im Laufe der Jahre an, mit einem vorläufigen Höchstwert von 56 Einsätzen im Jahr 2018. Auch im laufenden Jahr 2023 stehen wir bereits bei 19 Einsätzen, worunter auch der Hochwassereinsatz in St. Paul, bei dem wir die Einsatzkräfte unterstützten, fällt. Die folgenden Zahlen zeigen eindrucksvoll die Einsatzbereitschaft unserer ehrenamtlichen Bergrettungsmitglieder. In den 50 Jahren unseres Bestehens engagierten sich bisher insgesamt 123 Männer und 12 Frauen in unserer Ortsstelle im Dienst am Mitmenschen. Somit bringen wir es in Summe auf stolze 1772 Dienstjahre in der Bergrettung. Sogar die 44 zurzeit aktiven Bergretter und Bergretterinnen bringen es im heurigen Jubiläumsjahr auf 426 Dienstjahre. Unter diesen 44 Mitgliedern sind aktuell sieben Frauen mit einer Gesamtaktivzeit von 21 Jahren. Im Zeitraum von Juni 2016 bis Juni 2022 leisteten unsere Mitglieder beeindruckende 57.855 Einsatzstunden. Dabei ist anzumerken, dass noch keine Übungs- oder Trainingszeiten berücksichtigt sind. Bei einer durchschnittlichen Mitgliederzahl von 35 ergibt das rund 280 Stunden pro Bergretter pro Jahr, die jeder von uns ehrenamtlich und zu jeder Tages- und Nachtzeit geleistet hat.
Die Aufgaben der BergretterInnen
Die herausfordernden und gefährlichen Einsätze, zu denen unsere Mitglieder gerufen werden, setzen umfangreiche Kenntnisse voraus. Diese erwerben wir durch eine fast 5-jährige Ausbildung in Kursen der Landesleitung und ständigen Fortbildungen in der Ortsstelle. Wir als Bergrettung sind immer dann zur Stelle, wenn der Einsatzort von Rettungsautos nicht mehr erreicht werden kann oder der Hubschrauber aufgrund der Wetterbedingungen nicht einsatzfähig ist. Meistens sind es schwierige Umweltbedingungen, unter denen wir in den Einsatz starten. Freiwillig rücken wir aus! Für Verunglückte, Vermisste, Verletzte und leider auch Verstorbene. In den letzten 50 Jahren mussten wir leider auch Verletzte in den eigenen Reihen verzeichnen, sowie auch Bergrettern auf ihrem letzten irdischen Weg das letzte Geleit geben. Trotz all dieser Herausforderungen finden sich immer wieder bergbegeisterte Anwärter, die sich gerne der Ausbildung stellen und in ihrer Freizeit ehrenamtlich den Dienst am Mitmenschen leisten.
Der Österreichische Bergrettungsdienst – kurz ÖBRD bezeichnet – ist eine gesetzlich anerkannte Hilfs- und Rettungsorganisation und aus dem Bemühen entstanden, im unwegsamen, insbesondere alpinen Gelände Hilfe zu leisten. Er ist bestrebt, durch seine nationalen und internationalen Tätigkeiten, menschliches Leiden jederzeit zu verhüten sowie Leben und Gesundheit zu schützen. Er ist unabhängig, leistet freiwillige Hilfe und ist nicht auf Gewinn ausgerichtet.
Zweck des Österreichischen Bergrettungsdienstes ist es, insbesondere im unwegsamen, alpinen Gelände Verunglückten, Vermissten oder sonst in Not Geratenen zu helfen, sie zu versorgen, zu bergen, zu retten und Präventivwissen weiterzugeben.
Dies wird oft gemeinsam mit anderen Organisationen, wie der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei, der Feuerwehr, dem Roten Kreuz oder dem Bundesheer abgewickelt werde. Trotz eigenständiger Strukturen werden Zusammenarbeit und Kooperation groß geschrieben.
St. Andrä-Lavanttal
Einsatzgebiet: 973,70 km2
Ortstellenleiter: Manfred Ozwirk
Telefon: +43 676 831 411 24
E-Mail: lavanttal@bergrettung-kaernten.at
Webseite: bergrettung-kaernten.at/standrae-lavanttal
Förderer werden
Die über 1.000 aktiven Mitglieder der Kärntner Bergrettung machen ihre Arbeit ehrenamtlich. Das reicht vom Landesleiter, die Fachreferenten und über mehrere Ebenen bis hin zum Ortsstellenleiter und seinen Mitarbeitern.